Firmlinge feiern Nacht der Versöhnung
Im Zuge der diesjährigen Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung haben sich die Firmlinge am Freitag, den 12. April, in St. Remigius getroffen, um gemeinsam die Nacht der Versöhnung zu feiern. In einer atmosphärisch gestalteten Kirche konnten sie sich an insgesamt acht Stationen mit dem Thema Schuld und Vergebung beschäftigen.
- Der Altar lud ein, um aufmerksam für die Kraft zu werden, die aus ihm hervorgehen kann. Hierfür konnten die Jugendlichen die Hände auf den Altar legen, um dies zu spüren.
- Ein Weihrauchfass im Altarraum war das Symbol für Dankbarkeit. Die Jugendlichen konnten sich überlegen, wofür sie in ihrem Leben dankbar sind und Weihrauch auf die brennende Kohle legen, der als Dank zum Himmel emporstieg.
- In den Kirchenbänken wurden die Firmlinge eingeladen, sich einen Ort der Ruhe in der Kirche zu suchen und einmal den eigenen Gedanken nachzugehen.
- Im Seitenschiff gab es gleich mehrere Stationen. Eine nahm sich dem Thema Tränen an. Dabei konnten die Jugendlichen mit Pipetten einzelne Tränen von einem mit Wasser gefüllten Gefäß in eine Schale träufeln und sich dabei überlegen, was sie los werden möchten, um das Herz zu erleichtern. Dabei muss aber nicht jede Träne von Übel sein.
- Ebenso im Seitenschiff war die Station der Versöhnung zu finden. Hier sollten die Jugendlichen eine Kerze mit Symbolen der Versöhnung verzieren.
- An der Kreuzigungsgruppe im hinteren Teil der Kirche wurde eine kleine Klagemauer aus Backsteinen erreichten. Dort konnten die Firmlinge ihre Klagen notieren und sie zwischen die Steine stecken. Von globalen Problemen, wie Krieg, Hunger und Klimakatastrophen bis hin zu persönlichen Anklagen, wie Ausgrenzung oder private Probleme wurden sehr persönliche Gedanken vor Gott getragen.
- Der Opferkerzenständer lud schließlich dazu ein, eine Kerze zu entzünden, die stellvertretende den ganzen Ballast abbrennt, den jede:r einzelne mit sich herumträgt.
- Die letzte Station befand sich in der Nähe des Tabernakels. Dort wurde die Pinnwand in eine „Before I die“-Wall (zu Deutsch: Bevor ich sterbe-Wand) umfunktioniert. Die Jugendlichen wurden eingeladen zu überlegen, was sie in ihrem Leben noch erleben oder erreichen möchten. Auch diese Einladung wurde gerne angenommen, um die eigenen Sehnsüchte, wie zum Beispiel die Liebe des Lebens zu finden, einen guten Beruf zu bekommen, zufrieden mit sich selbst zu sein oder die Länder dieser Erde zu bereisen, in Worte zu fassen und an die Wand zu pinnen.
So konnten die Firmlinge nicht nur über die Themen Schuld und Vergebung reflektieren, sondern auch den Kirchenraum auf eine völlig neue Art kennenlernen und entdecken.
An dieser Stelle auch ein Dank an die Jugendlichen für ihr Mitmachen 🙂
Impressionen
Text und Fotos: Nicolai Esser